Silber für Johann Reiter
Reiter musste in seiner ersten Partie in der Gruppenphase gleich gegen den großen Favoriten Horst Wiedemann aus Frintrop antreten. Reiter konnte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten mit einer Serie von 136 Punkten absetzen und gewann mit 300:91 in 6 Aufnahmen. Im zweiten Spiel war Enrico Hucke aus Erfurt sein Gegner, der ebenfalls seine erste Partie gewonnen hatte. Mit einem Sieg war das Halbfinale schon fast erreicht. Der BSC'ler ließ kein Zweifel aufkommen, wer Herr am Tisch war und gewann überlegen mit 300:4. Im letzten Spiel der Gruppe wartete der Oberursler Jens Haimerl auf den Pfaffenhofner. Haimerl fing mit einer Serie von 157 Punkten an und setzte Reiter damit unter Druck. Reiter setzte seine ganze Erfahrung und Kampfgeist ein und konnte mit einer Serie von 137 ein Unentschieden retten. Mit diesem Punkt war Reiter Sieger der Gruppe vor Wiedemann und musste nun im Halbfinale gegen den Gruppenzweiten der anderen Gruppe, Helmut Künstler aus Birkesdorf, antreten. Der Pfaffenhofner Spitzenspieler spielte hier seine beste Partie des Turniers und siegt überlegen mit 300:16 in 2 Aufnahmen. Da Wiedemann sein Halbfinale ebenso überlegen mit 300:121 in einer einzigen Aufnahme gewann, kam es nun im Finale zur Wiederholung der Auftaktpartie. Beide Spieler spielten sehr defensiv und so kam kein Spielfluss zustande. Der Frintroper konnte dann doch mit einer Serie von 131 die Partie beenden und siegte mit 300:117. Reiters Generaldurchschnitt von 36,58 war zwar nicht besonders, aber mit der zweiten Silbermedaille seiner Billardlaufbahn bei einer Deutschen Meisterschaft konnte Reiter dennoch zufrieden sein.
In den anderen drei Disziplinen, in denen Reiter noch qualifiziert war, lief es nicht so gut: Im Cadre 35/2 konnte er keine Partie gewinnen und musste sich mit dem 8. Platz zufrieden geben. Im Einband (Platz 6) war wie im Dreiband (Platz 12) nach der Gruppenphase und jeweils nur einem Sieg das Turnier beendet.
Reiter war der einzige Spieler, der sich bei der Deutschen Meisterschaft für 4 Disziplinen qualifiziert hatte und stellte damit seine Vielseitigkeit im Karambolbillard auf dem Kleinen Tisch unter Beweis.